Leitbild von Frauenzimmer e.V.

Frauenzimmer e.V. wurde 1986 gegründet und ist ein feministisches Frauenprojekt, das sich einsetzt für Frauen und Kinder, die von Gewalt betroffen sind. Wir, die Vereins- und Vorstandsmitglieder sowie die Mitarbeiterinnen, sind ausschließlich Frauen. Frauenzimmer e.V. ist ein freier Träger, der konfessionell und parteipolitisch unabhängig ist.

I. Frauenrechte sind Menschenrechte

Frauenzimmer e.V. steht in der Tradition der feministischen Frauenbewegung, deren Verdienst es in den letzten Jahrzehnten war, dass öffentlich über Gewalt gegen Frauen diskutiert wurde und wird. Wir teilen die feministische Gesellschaftsanalyse, die hauptsächlich drei Indikatoren für das Vorhandensein von Gewalt gegen Frauen in einer Gesellschaft benennt:

  • die strukturelle Machtungleichheit zwischen Männern und Frauen
  • Abhängigkeitsstrukturen und dadurch bedingte
  • soziale Normen, die Gewalt als Konfliktlösungsmuster generell tolerieren.

Machtungleichheit ist die Basis für Gewaltbeziehungen.
Unsere Definition von Gewalt umfasst physische, psychische, sexuelle, ökonomische und soziale Gewalt. Damit unterscheiden wir uns von der immer noch populären Auffassung, dass nur die physische Gewalt gegen Frauen wirkliche Gewalt sei. Gewalt gegen Frauen ist jedes Verhalten, das darauf abzielt, Macht und Kontrolle über eine Frau auszuüben und sie zu demütigen.

Dies steht verfassungsrechtlichen Garantien entgegen:

  • der Menschenwürde (GG Art. 1),
  • der freien Entfaltung der Persönlichkeit und der körperlichen Unversehrtheit (GG Art.2),
  • ebenso wie der Gleichberechtigung und dem Diskriminierungsverbot (GG Art. 3)

Wir reklamieren die Verwirklichung der Grundrechte für Frauen.

Gewalt kann jede Frau treffen. Gewalt gegen Frauen ist unabhängig von Bildungsstand, Nationalität, Einkommen, Alter,  Religion und ethnischer Zugehörigkeit der Opfer und Täter.

II. Individuelle Hilfe und politische Einmischung

Unser Grundsatzziel ist, für die gesellschaftliche Ächtung von Gewalt zu arbeiten. Frauen und Kinder haben ein Recht auf ein selbstbestimmtes und gewaltfreies Leben. Dazu haben wir uns zwei Aufgaben gestellt:

  1. das Betreiben von Zufluchtswohnungen, d.h. Schutzraum für Frauen und Kinder in Not mit einem individuellen Hilfs- und Beratungsangebot.
    Wir unterstützen Frauen, ein selbstbestimmtes und gewaltfreies Leben führen zu können. Wir arbeiten dabei parteilich von Frauen für Frauen. Wir bieten Bewohner*innen die persönliche Auseinandersetzung mit ihrer Situation an und entwickeln mit ihnen zusammen ein individuelles Unterstützungskonzept. Freiwilligkeit und Bedürfnisorientierung sind unabdingbare Grundsätze der Zusammenarbeit. Wir gehen davon aus, dass jede Frau die Verantwortung für ihr Leben trägt und eigenverantwortlich Entscheidungen für ihr Leben trifft, die respektiert werden.
  2. Einmischung durch Öffentlichkeits- und politische Arbeit in Kooperation mit anderen Personen und Einrichtungen, die auch das Ziel verfolgen, die Situation für Frauen, die misshandelt wurden, zu verbessern. Schwerpunktthemen sind:
    • Misshandlung als Armutsrisiko für Frauen und Kinder
    • Verbesserung der Versorgung von Frauen mit Gewalterfahrungen im Gesundheitswesen
    • Verbesserung der aufenthaltsrechtlichen Situation von gewaltbetroffenen Migrantinnen
    • Die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen am gesellschaftlichen Leben
    • Entwicklung und Durchsetzung neuer Wege und Strategien gegen Gewalt gegen Frauen und Kinder (rechtliche, soziale und politische Veränderungen).
      Dabei gilt es, in unterschiedliche gesellschaftliche Bereiche hineinzuwirken.

III. Flexibilität,  Fachlichkeit und Entscheidungsstrukturen

Wir sind ein Projekt in einem sich permanent verändernden gesellschaftlichen Umfeld. Deshalb sind wir bestrebt, in einem kontinuierlichen Diskussionsprozess unsere Konzeption und Angebotsstruktur entsprechend einer sich ändernden Nachfrage immer wieder zu verbessern. Es gilt, flexibel und unbürokratisch auf Veränderungen zu reagieren. Fachlichkeit und Professionalität haben einen hohen Wert. Daher sind Supervision, Schulungen und Fortbildungen von besonderer Bedeutung.

Die Mitarbeiterinnen von Frauenzimmer e.V. sind gleichberechtigt und arbeiten im Team. Das Team ist auf Mitarbeiterinnen-Ebene das höchste Entscheidungsgremium. Das Verhältnis zwischen Team und Vorstand ist in erster Linie ein kooperatives, nicht ein hierarchisches. Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten sind geregelt und transparent.





FRAUENZIMMER  e.V.
Zufluchtswohnungen

Leitbild von Frauenzimmer e.V.

Frauenzimmer e.V. wurde 1986 gegründet und ist ein feministisches Frauenprojekt, das sich einsetzt für Frauen und Kinder, die von Gewalt betroffen sind. Wir, die Vereins- und Vorstandsmitglieder sowie die Mitarbeiterinnen, sind ausschließlich Frauen. Frauenzimmer e.V. ist ein freier Träger, der konfessionell und parteipolitisch unabhängig ist.

I. Frauenrechte sind Menschenrechte

Frauenzimmer e.V. steht in der Tradition der feministischen Frauenbewegung, deren Verdienst es in den letzten Jahrzehnten war, dass öffentlich über Gewalt gegen Frauen diskutiert wurde und wird. Wir teilen die feministische Gesellschaftsanalyse, die hauptsächlich drei Indikatoren für das Vorhandensein von Gewalt gegen Frauen in einer Gesellschaft benennt:

  • die strukturelle Machtungleichheit zwischen Männern und Frauen
  • Abhängigkeitsstrukturen und dadurch bedingte
  • soziale Normen, die Gewalt als Konfliktlösungsmuster generell tolerieren.

Machtungleichheit ist die Basis für Gewaltbeziehungen.
Unsere Definition von Gewalt umfasst physische, psychische, sexuelle, ökonomische und soziale Gewalt. Damit unterscheiden wir uns von der immer noch populären Auffassung, dass nur die physische Gewalt gegen Frauen wirkliche Gewalt sei. Gewalt gegen Frauen ist jedes Verhalten, das darauf abzielt, Macht und Kontrolle über eine Frau auszuüben und sie zu demütigen.

Dies steht verfassungsrechtlichen Garantien entgegen:

  • der Menschenwürde (GG Art. 1),
  • der freien Entfaltung der Persönlichkeit und der körperlichen Unversehrtheit (GG Art.2),
  • ebenso wie der Gleichberechtigung und dem Diskriminierungsverbot (GG Art. 3)

Wir reklamieren die Verwirklichung der Grundrechte für Frauen.

Gewalt kann jede Frau treffen. Gewalt gegen Frauen ist unabhängig von Bildungsstand, Nationalität, Einkommen, Alter,  Religion und ethnischer Zugehörigkeit der Opfer und Täter.

II. Individuelle Hilfe und politische Einmischung

Unser Grundsatzziel ist, für die gesellschaftliche Ächtung von Gewalt zu arbeiten. Frauen und Kinder haben ein Recht auf ein selbstbestimmtes und gewaltfreies Leben. Dazu haben wir uns zwei Aufgaben gestellt:

  1. das Betreiben von Zufluchtswohnungen, d.h. Schutzraum für Frauen und Kinder in Not mit einem individuellen Hilfs- und Beratungsangebot.
    Wir unterstützen Frauen, ein selbstbestimmtes und gewaltfreies Leben führen zu können. Wir arbeiten dabei parteilich von Frauen für Frauen. Wir bieten Bewohner*innen die persönliche Auseinandersetzung mit ihrer Situation an und entwickeln mit ihnen zusammen ein individuelles Unterstützungskonzept. Freiwilligkeit und Bedürfnisorientierung sind unabdingbare Grundsätze der Zusammenarbeit. Wir gehen davon aus, dass jede Frau die Verantwortung für ihr Leben trägt und eigenverantwortlich Entscheidungen für ihr Leben trifft, die respektiert werden.
  2. Einmischung durch Öffentlichkeits- und politische Arbeit in Kooperation mit anderen Personen und Einrichtungen, die auch das Ziel verfolgen, die Situation für Frauen, die misshandelt wurden, zu verbessern. Schwerpunktthemen sind:
    • Misshandlung als Armutsrisiko für Frauen und Kinder
    • Verbesserung der Versorgung von Frauen mit Gewalterfahrungen im Gesundheitswesen
    • Verbesserung der aufenthaltsrechtlichen Situation von gewaltbetroffenen Migrantinnen
    • Die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen am gesellschaftlichen Leben
    • Entwicklung und Durchsetzung neuer Wege und Strategien gegen Gewalt gegen Frauen und Kinder (rechtliche, soziale und politische Veränderungen).
      Dabei gilt es, in unterschiedliche gesellschaftliche Bereiche hineinzuwirken.

III. Flexibilität,  Fachlichkeit und Entscheidungsstrukturen

Wir sind ein Projekt in einem sich permanent verändernden gesellschaftlichen Umfeld. Deshalb sind wir bestrebt, in einem kontinuierlichen Diskussionsprozess unsere Konzeption und Angebotsstruktur entsprechend einer sich ändernden Nachfrage immer wieder zu verbessern. Es gilt, flexibel und unbürokratisch auf Veränderungen zu reagieren. Fachlichkeit und Professionalität haben einen hohen Wert. Daher sind Supervision, Schulungen und Fortbildungen von besonderer Bedeutung.

Die Mitarbeiterinnen von Frauenzimmer e.V. sind gleichberechtigt und arbeiten im Team. Das Team ist auf Mitarbeiterinnen-Ebene das höchste Entscheidungsgremium. Das Verhältnis zwischen Team und Vorstand ist in erster Linie ein kooperatives, nicht ein hierarchisches. Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten sind geregelt und transparent.





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